Während der Einwohnerfragestunde fragte ein Bürger die grüne Fraktionsvorsitzende Sinja Münzberg, warum die Grünen ausgerechnet Anne Spiegel für dieses Amt vorgeschlagen haben. Auf die Nachfrage, ob sie antworten wolle, lächelte Münzberg nur selbstgefällig und schüttelte den Kopf. „Das Verhalten von Frau Münzberg ist arrogant und unangemessen. Wir wurden von den Bürgern der Region Hannover in unser Mandat gewählt und sind ihnen damit auch Rede und Antwort schuldig“, kommentiert unser Fraktionsvorsitzender Rene Kühn die Szene.
Nach der Vorstellung von Anne Spiegel rief Kühn – der nicht vom Rednerpult, sondern vom Zuschauermikrofon sprechen musste – die Abgeordneten dazu auf, Spiegel nicht zu wählen: „Wir haben das Interesse der Menschen in der Region Hannover zu vertreten. Fast zwei Drittel der Bürger sind gegen die Wahl von Frau Spiegel. Da stellt sich gar nicht die Frage, wie man abstimmt.“
Enttäuscht zeigte sich Kühn vor allem von der CDU: „Die CDU verkauft sich – und gibt es sogar offen zu. Sie haben Frau Spiegel nicht aus Überzeugung gewählt, sondern nur, damit ihre eigene Kandidatin ebenfalls gewählt wird. Dabei hätten sie auf die Erpressung der Grünen gar nicht eingehen müssen. Ihre Kandidatin ist hochqualifiziert und für dieses Amt absolut geeignet.“
Am Ende erhielt Anne Spiegel 49 von 77 Stimmen. Die Gruppe FDP/CDU, SPD und Grüne stellen zusammen allerdings 65 Stimmen. Das zeigt: Nicht jeder Abgeordnete hat sich an die Hinterzimmerabsprachen gehalten – einige haben offenbar im Sinne der Bürger entschieden.